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Absolutes Tief: Noch nie gab es so wenig Geburten

 

Die Familie 2001: Auch bei unehelichen Geburten liegt die Steiermark vorne.

 

Das sind die nackten Zahlen der Statistik Austria: Im Vorjahr gab es 75.458 Geburten (minus 3,6 Prozent), 74.767 Sterbefälle (minus 2,6 Prozent) und mit 34.213 Hochzeiten in Österreich gleich um 12,8 Prozent weniger als im Jahr 2000 - jeweils ein historischer Tiefstand.

Umgekehrt gibt es auch eine Rekordmarke zu vermelden: Jedes dritte Baby kommt zur Welt, ohne dass seine Eltern miteinander verheiratet sind. Rekordhalter bei den unehelichen Geburten sind Kärnten mit 46,6 Prozent - und die Steiermark mit 43,5 Prozent.

"Es gibt immer weniger Menschen, die im heiratsfähigen Alter zwischen 20 und 40 Jahren sind", analysiert Irene Kernthaler-Moser vom Österreichischen Institut für Familienforschung. Der Rückgang der Geburten ergäbe sich ebenfalls aus dem Umstand, "dass es weniger

Frauen im gebärfähigen Alter gibt". Zudem wirke es sich auf die zunehmende Zahl unehelicher Geburten aus, dass viele Paare - im Gegensatz zur Vergangenheit - nicht vor, sondern erst nach der Geburt des ersten Kindes heiraten.

Anlass für Wehklagen sind die aktuellen Zahlen für die Familienforscherin trotzdem nicht. "Zum einen handelt es sich um eine Momentaufnahme für ein Jahr", begründet Kernthaler-Moser. "Aussagekräftig darüber, wie sich Gesellschaftsstruktur und Familienmodelle verändern, sind Langzeitstudien über ein, zwei oder drei Jahrzehnte." Außerdem sei es verfälschend, die Zahlen des Babybooms in den 50er- und 60er-Jahren zum Vergleich zu wählen, "im europäischen Vergleich erleben wir gegenwärtig eine Normalisierung".

Kernthaler-Moser nennt ein weiteres Beispiel für die Tücke der reinen Statistik: Die Zahl der allein erziehenden Mütter und Väter hat sich tatsächlich in den letzten 20 Jahren verdreifacht, "allerdings von 50.000 auf 150.000. Zwei Drittel aller Kinder leben noch immer in einer Familie mit ihren leiblichen und verheirateten Eltern", erläutert die Familienforscherin, die noch eine "Standardfeststellung" korrigieren möchte: Sicherlich nehme die Zahl der "Singles" zu, "allerdings ist die Hälfte dieser allein lebenden Personen verwitwet oder geschieden und älter als 65 Jahre".

Was aber auch die Familienforscherin feststellt, "ist ein Unterschied zwischen Stadt und Land, auf dem das klassische Familienmodell mit Mama, Papa und zwei Kindern vorherrscht". Andererseits gebe es in den Ballungsräumen "eine Vervielfältigung von Familienmodellen".

Erfreulich sind die Zahlen über die Säuglingssterblichkeit: Sie liegt im Österreichschnitt bei 4,8 Promille. Noch besser die Steiermark: Von 10.000 lebend geborenen Babys sterben 33 im ersten Lebensjahr.

 

FAMILIE IN ZAHLEN

 

Geburten: 2001 kamen 75.458 Kinder zur Welt, mit Ausnahme Vorarlbergs (plus 2,4 Prozent) gab es in allen Bundesländern einen Rückgang. Mit einem Minus von 6,2 Prozent ist die Steiermark am stärksten betroffen. Nach Kärnten kommen in der Steiermark am zweithäufigsten uneheliche Kinder zur Welt: 43,5 %.
Heirat: Die Zahl der Eheschließungen ist in Vorarlberg um 18,3 Prozent zurückgegangen. In dieser Statistik liegt die Steiermark unter dem Österreich-Durchschnitt - minus zwölf Prozent.
Säuglingssterblichkeit: In der Steiermark mit 3,3 Promille am niedrigsten

 

 

KLINIK IN ZAHLEN

 

Die Universitäts-Frauenklinik
verfügt über 145 Betten und gliedert sich in die Klinischen Abteilungen für Allgemeine Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin sowie ein Department für gynäkologische Krebsheilkunde.
Laut Leistungsbericht für das Jahr 2000 gab es 2896 Geburten mit 2959 Geborenen. 63-mal kamen Zwillinge zur Welt.
28 Babys waren Totgeburten (0,095 Prozent). 16,9 Prozent der Geburten erfolgten durch Kaiserschnitt.
Im Rahmen der Geburtshilfe wurden 21.578 Untersuchungen durchgeführt. 14.270 Untersuchungen verzeichnet die
Statistik im Bereich der Gynäkologie. 5482 Erstuntersuchungen nennt die Hormon- und Sterilitätsambulanz. 272 Versuche von In-vitro-Befruchtungen wurden unternommen. 18 Kinder wurden geboren, die mit Hilfe der Medizin gezeugt wurden.

 

Bevölkerungsbewegung 2001

Geburten und Sterbefälle auf historischem Tiefstand

 

 

Gestorbene

Geburten

Geburtenbilanz

Oberösterreich

11.656

13.437

+ 1.781

Tirol

5.071

6.783

+ 1.712

Vorarlberg

2.459

3.990

+ 1.531

Salzburg

4.109

5.189

+ 1.080

Kärnten

5.083

5.007

- 76

Burgenland

2.821

2.211

- 610

Steiermark

11.366

10.014

- 1.352

Niederösterreich

15.259

13.660

- 1.599

Wien

16.943

15.167

- 1.776

Österreich 2001
(Veränderung zu 2000 in Prozent)

74.767

(- 2,6)

75.458

(- 3,6)

+ 691

(- 53,6)